Am Sonntag jubelte nach 90 Minunten nur der Scu, nachdem man zuvor den Nachbarn aus Laar in einer packenden Begegnung mit 5:2 besiegen konnte.
Laar gegen Emlichheim, Emlichheim gegen Laar. Es war Derbyzeit. Egal, ob in der Halle oder an der frischen Luft. Emlichheim gegen Laar bedeutet jedes mal pure Leidenschaft. Im Hinspiel litten nur wir, da Laar dieses mit 4:1 gewinnen konnte und wir die wohl schlechteste Saisonleistung hinlegten.
Wir hatten also einiges gut zu machen.
Das Spiel begann gleich mit Vorteilen für den Scu. Man konnte sehen, dass wir uns einiges vorgenommen hatten und dieses Spiel um jeden Preis gewinnen wollten. Das Wetter war eher bescheiden. Derbywetter. Gruß an Fritz Walter. Der Boden durfte und sollte heute mal auf links gezogen werden. Gleich nach 4 Minuten war es dann auch schon soweit: David Kerperin kommt im Sechszehner in Schussposition, tunnelt beim Schuss gefühlte 3 Laarer und bringt so Emlichheim in Führung. Wir waren jetzt drin in der Partie und drangen auf´s 2:0. Dieses sollte dann auch nicht lange auf sich warten lassen. Eine Lars Trüün Ecke wird vom Verteidiger wieder in dessen Richtung gebracht und Lars nimmt den Ball direkt und trifft aus gut 20 Metern. So lagen wir relativ schnell mit 2:0 in Führung und hatten Ball & Gegner fest im Griff. Was kann schöner sein, als im Derby mit 2:0 vorne zu liegen? Richtig! Mit 3:0 zu führen. Dachte sich auch David Kerperin, der nach Zuckerpass von Christian Schonhoff Laarwalds Keeper umkurvt und auf 3:0 erhöht. David zeigte dann den zweit schönsten Torjubel des Tages. Die wahrscheinlich beste Anfangsphase des Scu seit langem neigte sich dem Ende. Nun war auch Laarwald in der Partie und kam zu ersten Chancen. Es war ein hochklassiges Spiel und Laar gab sich noch lange nicht auf. Nach einem abgefälschten Freistoß konnte der Gast dann auch auf 3:1 verkürzen. Es war nun eine packende Begegnung mit Chancen auf beiden Seiten. Laar hätte sich über Emlichheims viertes Tor nicht beschweren dürfen und auf der anderen Seiten konnten wir uns bei Kris Kamphuis bedanken, dass man mit dem 3:1 in den Pausentee ging.
Nachdem wir alle einmal tief durchgeatmet hatten, waren wir bereit für Hälfte zwei.
Wir wussten, dass Laar mit viel Wut im Bauch aus der Kabine kommen würde, was sich dann auch schnell bestätigte. Nach einem Pass in die Tiefe, konnte Laarwalds Stürmer auf 3:2 verkürzen. Viel schlimmer hätte es aus unserer Sicht nicht kommen können. Laar war wieder dran und wir mussten Ruhe bewahren. Laar hatte nun Pech, dass einer ihrer Spieler mit Gelb-Rot vom Platz musste. Meiner Meinung nach eine zu harte Entscheidung, aber glücklicherweise muss ich sowas nicht beurteilen, sondern in Berichten nur meinen Senf dazu geben. 11 Emlichheimer gegen 10 Laarer. Wir hatten nun, anders als meine Wohnung, viele Räume und wollten auf´s entscheidende vierte Tor gehen. Dann hatte Axel Kuipers eine gute Idee und sagte sich selbst: Jetzt lass ich mal den Beckham raushängen und schlag ´ne geile Flanke. Kopfballungeheuer Christian Schonhoff lässt sich da natürlich nicht zweimal bitten und machte das, was er am besten kann: Tore schießen. 4:2! Wir bestimmten nun das Geschehen deutlich, Laarwald kam kaum noch hinterher, weil wir Gegner und Ball laufen ließen. Den Deckel drauf machte dann Benjamin Heinemann. Nach einem langen Ball von Marc Kremer lief Benny alleine auf Laarwalds Keeper zu. Eine für ihn ungewohnte Situation. Lupfen jetzt? Nein nein, er schlonzt den Ball mit links am Torhüter vorbei und zeigt der Welt, dass er nicht nur der schnellste Kassierer in der Umgebung ist, sondern jubeln kann wie Mladen Petric. Sein allererstes Tor in der 1. Mannschaft und ich bin mir relativ sicher, dass ihm danach eine kleine Träne die Wange runterlief. Entweder weil er sich so gefreut hat oder weil zu dem Zeitpunkt 9 Mitspieler auf ihm lagen. Alles egal.
Es blieb beim 5:2. Derbysieger, Derbysieger! Ein geiler Sieg, jetzt liegt der Fokus auf Montag. An Ostermontag werden wir nämlich Eier zeigen müssen, denn es geht nach Wietmarschen. 15 Uhr Anstoß. Und wer weiß, vielleicht sehen wir dann erneut den Petric.