Der Niederländer ist eine Klasse für sich – und das mit einer Unterschenkelprothese. Er war Welt- und Europameister und hat vier Mal an Paralympics teilgenommen. Mit Union Emlichheim strebt er in die 1. Tischtennis-Bezirksklasse.
Nach einem Autounfall 2002 wurde ihm der rechte Unterschenkel amputiert. Seither spielt der Linkshänder mit einer Prothese und hat es bei internationalen Wettkämpfen der Behinderten zu beachtlichen Erfolgen gebracht, gewann Gold bei den Paralympics 2004 in Athen, wurde Europameister 2007 und Weltmeister 2010. Eine besondere Würdigung war der Ritterschlag durch Königin Beatrix, die ihm den Orden vom Niederländischen Löwen verlieh.
Trotz Handicaps und gravierender gesundheitlicher Rückschläge in den vergangenen Jahren, über die Heijnen ganz offen spricht, kann der Familienvater von seiner Leidenschaft Tischtennis nicht lassen. Doch bei allem Ehrgeiz ist für ihn auch etwas anderes wichtig: „Es muss auch Spaß machen.“
Für einen Wechsel sprach, dass es von seinem Wohnort Emmen nach Emlichheim nur ein Katzensprung ist. Außerdem kannte er den Kapitän des Teams Gerd-Rainer Vennegeerts, der ihm von der familiären Atmosphäre im SCU und dem kameradschaftlichen Geist innerhalb der Mannschaft berichtete.
Als nun Heijnen anklopfte, mussten die Emlichheimer nicht lange überlegen. „So ein Angebot haben wir natürlich gerne angenommen“, sagt Abteilungsleiter André Ranters.
Obwohl der SCU souverän die Tabelle anführt, wird die Entscheidung im Kampf um den Titel wohl erst im vorletzten Saisonspiel beim ASV Altenlingen fallen, der aktuell der ernsthafteste Verfolger ist. Tonnie Heijnen glaubt fest an den Aufstieg und sieht das Team auch eine Klasse höher nicht chancenlos. „Da können wir auch als Aufsteiger eine gute Rolle spielen“, ist er überzeugt und stellt klar: „Ich will in Emlichheim bleiben.“ International ist seine Planung auf die Paralympics 2020 in Tokio ausgerichtet: „Danach muss Schluss sein“, sagt er.